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Wenn der Berg zur Prophetin kommt – oder

willkommen Pauline Corette am Bildungszentrum für Wirtschaft Weinfelden

Keine Sprachaufenthalte im Schuljahr 20/21, weder in England noch in Frankreich. Ein Highlight in der Ausbildung zur Kauffrau oder Kaufmann oder auf dem Weg zur Berufsmatura nach der Lehre fällt wegen Corona weg. Als erste Schule im Kanton Thurgau unterstützt nun die junge Sprachassistentin Pauline Corette aus dem französischen Arras die Lernenden im Fremdsprachenunterricht. Frankreich nimmt Platz in den Schulzimmern am Bildungszentrum für Wirtschaft Weinfelden: Bienvenue Pauline oder bonjour le français!


Renate Stieger-Bircher, Rektorin
August 2020


Französischlehrperson Michela Bortune-Di Meo und Sprachassistentin Pauline Corette

Neu ist sie nicht, die Idee, aber im Kanton Thurgau das erste Mal umgesetzt: eine junge ausländische Lehrperson wird durch Movetia* an eine Schweizer Berufsfachschule oder ein Gymnasium als Unterstützung für den Fremdsprachenunterricht vermittelt. Die Native Speakerin bringt frischen Wind ins ganze Schulhaus und in die Schulzimmer, da sie mit ihrer Muttersprache den ganzen Tag den Sprachaustausch aktiv lebt. Pauline Corette ist nun für ein Jahr am Bildungszentrum für Wirtschaft Weinfelden angestellt und assistiert die Lehrpersonen während 16 Lektionen pro Woche. So ermöglicht sie den Unterricht in Halbklassen und Gruppen, unterschiedliche Lernniveaus können gezielt ausgeglichen werden. Daneben nimmt sie an allen Schulanlässen, Fachschaftssitzungen und der Berufseinführung teil und bringt die französische Kultur uns Thurgauerinnen und Thurgauer nicht nur geografisch näher. Im Lehrpersonentreffpunkt kramen einige Lehrpersonen in der Kaffeepause ihre schon fast vergessenen Sprachkenntnisse hervor – der interkulturelle Austausch als wichtiges Ziel wird aktiv gelebt! Als Gastschule begleiten wir unsere Sprachassistentin im Alltag, sei es bei der Wohnungssuche oder administrativen Herausforderungen. Nathalie Weisser-Berlinger, Kathrin Dietenberger und Michela Bortune-Di Meo aus der Fachschaft Französisch haben diese zusätzliche Aufgabe mit viel Freude übernommen.

Von der Idee zur Praxis: vor mehr als zwei Jahren informierten wir uns bei Partnerschulen, die bereits erfolgreich eine Sprachassistentin oder einen -assistenten aufgenommen haben. Die Vorbereitungsarbeiten, die Bewerbung der Schule bei Movetia, die Abklärungen über eine mögliche Einstellung, ein kleines Vorprojekt der beiden Fachschaften Französisch und Englisch, der Besuch von Fachtagungen, ein persönlicher Austausch der Verantwortlichen am BZW Rorschach, um den praktischen Einsatz dort unter die Lupe zu nehmen, das online-Interview mit Pauline Ende März, ihre definitive Zusage, die Anstellungsmodalitäten im Kanton Thurgau, die Planung ihres Einsatzes während den beiden Semestern – um einige Beispiele zu nennen, waren die ersten Hürden, die wir gemeistert haben.

Nun wir freuen uns, als Pionierin das Französisch in der Berufsfachschule zu fördern und die Freude am Lernen einer Fremdsprache so aktiv zu unterstützen. Andererseits ermöglichen wir auch die Ausbildung und Mobilität einer jungen zukünftigen Sprachlehrperson, was ein erklärtes Ziel des Staatssekretariates für Bildung, Forschung und Innovation (sbfi) darstellt.

Doch lassen wir doch Pauline zu Wort kommen:

1. Warum engagierst du dich als Sprachassistentin?
Le programme des assistants de langue est pour moi une possibilité unique de découvrir un pays et sa culture grâce aux nombreux contacts qu’il permet, aussi bien avec les élèves qu’avec des enseignants expérimentés et des collègues d’horizons différents.

2. Weshalb hast du dich für das Bildungszentrum für Wirtschaft Weinfelden entschieden?
J’ai trouvé intéressant de découvrir l’univers de l’enseignement professionnel qui m’est complètement étranger. J’ai été attirée par les nombreuses offres de formation proposées et par le cadre moderne de l’enseignement dispensé. Finalement, l’entretien d’embauche m’a convaincue de l’importance de la dimension humaine dans cette école.

3. Wie hast du deinen Schulstart bei uns hier erlebt?
J’ai été tout de suite accueillie, mise en confiance et soutenue par l’équipe enseignante.
Après mes premières heures de cours, je suis ravie de découvrir les différentes classes que je vais pouvoir accompagner cette année dans leur apprentissage du français.

4. Was gefällt dir besonders in der Schweiz?
Je ne connaissais pas du tout la Suisse avant de m’y installer il y a tout juste deux semaines. Mais je suis très curieuse de découvrir ce pays aux multiples langues nationales. Je suis également impatiente de découvrir les différents paysages qu’elle propose; je suis née dans le nord de la France, donc pour moi, les paysages de montagne sont encore des Highlight.

*Die nationale Stiftung Movetia.ch fördert Projekte, welche die Mobilität für Lernende, Lehrabgängerinnen und -abgänger aus dem Bildungsbereich oder die Kooperation zwischen Berufsbildungsinstitutionen zum Ziel haben.

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