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Auf und davon

Die Erfahrungen des Bildungsurlaub

Markus Nef und Dr. Monika Landert-Scheuber haben im Schuljahr 2015/16 von einem Bildungsurlaub profitiert. Wohin sie reisten und welche Erfahrungen sie dabei gemacht haben. 


Markus Nef, Lehrperson Wirtschaft

Vom Campingplatz nach Dakar
In der ersten Hälfte meines Bildungsurlaubes – von August bis Anfang Oktober 2015 – arbeitete ich in der Administration eines grösseren Camping-Geländes am Neuenburgersee. Ich lernte die Abläufe beim Empfang der Gäste, bei der Rechnungsstellung, im Finanzmanagement und im Rechnungswesen kennen. Meine Hauptaufgabe war es, diese Abläufe zu überprüfen und nach effizienteren Alternativen zu forschen. So erstellte ich Entscheidungsgrundlagen für eine neue Campingsoftware und erarbeitete zusammen mit der Betriebsleitung eine neue Geländeordnung und Allgemeine Vertragsbestimmungen für die Mieter von Wohnwagenstellplätzen.

Von Ende Oktober bis Anfang Januar weilte ich in Dakar, der Hauptstadt von Senegal. Hier lernte ich sehr viel über die ganz andere Welt in Schwarzafrika und das Zusammenleben in einem mehrheitlich islamisch geprägten Land. Die Stadt ist voll von Menschen mit andersartigen, zum Teil leuchtend farbigen Kleidern. Es herrscht ein emsiges Treiben von Händlern, Kindern und Fussgängern inmitten der lauten, häufig verstopften Strassen. Das war trotz des warm-trockenen Klimas in dieser Jahreszeit recht anstrengend. So bin ich bereichert und mit gutem Gefühl gerne an unsere Schule zurückgekommen.

Dr. Monika Landert-Scheuber, Lehrperson Deutsch und Geschichte

«Ich hab noch einen Koffer in Berlin…»
Es geht mir wie damals Hildegard Knef: Auch ich habe einen kleinen Koffer in Berlin zurückgelassen, man weiss ja nie.

Dass ich überhaupt mit meinen Koffern nach Berlin reisen durfte, verdanke ich dem grosszügigen Angebot des Kantons, nach zehnjähriger Hauptlehrpersonentätigkeit einen halbjährigen Bildungsurlaub einzufordern. Diese Weiterbildung habe ich in Berlin und Umgebung absolviert. Zum einen besuchte ich während des Wintersemesters 2015 /16 Vorlesungen und Seminare im Bereich Geschichte und Deutsch, andererseits habe ich die Stadt Berlin und
ihr kulturelles Angebot in vollen Zügen genossen.

Berlin ist für eine Historikerin wohl eine der interessantesten Städte Europas: Da gibt es Zeugnisse aus vielen verschiedenen Epochen. Ein Beispiel sind die für Berlin typischen Blockrandbebauungen aus der Gründerzeit, bestehend aus einem herrschaftlichen Vorderhaus mit Stuckfassade und einem dahinter verborgenen Hinterhaus. Dann trifft man natürlich auch auf viele Zeugnisse aus der NaziZeit und dem Kalten Krieg wie das Olympiastadion, das Finanzministerium oder natürlich die Überreste der Berliner Mauer und das original belassene Sitzungszimmer der Potsdamer Konferenz im Schloss Cecilienhof in Potsdam. Daneben finden sich in Berlin
eine Unmenge von Theatern, die sowohl klassische als auch moderne Stücke aufführen. Alle diese Angebote habe ich ausgiebig genutzt. Daneben eignet sich Berlin auch sehr gut als Ausgangspunkt für Reisen in die Umgebung. So lassen sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ohne Probleme die Kleist-Stadt Frankfurt/Oder, die Luther-Stadt Wittenberg oder die Bauhaus- und Goethe-Stadt Weimar besichtigen. Auch das waren alles Ausflüge, die sich gelohnt haben.

Nun habe ich meine Koffer wieder gepackt und bin frisch gestärkt und neu motiviert zurück in der Schweiz. Die Erfahrungen und Erlebnisse meines Bildungsurlaubs habe ich mit mir mitgenommen und sie werden mich auch noch lange Zeit bereichern.