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Neue Gesichter, eine fremde Umgebung und viel Lachen

Das Kantonale Lernendenlager in Boltigen BE.

Das Kantonale Lernendenlager hat im Schuljahr 2016/17 in Boltigen BE stattgefunden. 17 Lernende des 1.Lehrjahres zur Kauffrau/ zum Kaufmann EFZ verbrachten eine Woche gemeinsam in den Bergen. Der Erfahrungsbericht einer Teilnehmerin.


Aurelia Kappeler, Lernende 1. Lehrjahr Kauffrau E-Profil

17. Oktober 2016: Es war ein Montagmorgen, an dem wir Lernenden des Kantons Thurgau uns am Bahnhof in Frauenfeld trafen. Ich denke, dass alle ein wenig nervös waren. Niemand wusste genau, was ihn erwartete. Erstmal fuhren wir mit dem Zug ins Berner Oberland – genauer gesagt ins kleine Dörfchen Boltigen. Dort angekommen liefen wir mit unseren Koffern zum Lagerhaus, das nicht weit vom Bahnhof entfernt war.

Mit fremden Mädchen auf dem Zimmer
Im Lagerhaus kletterten wir Mädchen in den obersten Stock, denn dort lagen unsere Zimmer. Die Treppen dahin sind sehr steil gebaut, da das Haus schon älter ist. So waren wir bereits erschöpft, als wir oben ankamen. Hier gab es ein Fünfer- und zwei ViererZimmer. Wir Mädchen wohnten oben, die Jungs ein Stockwerk weiter unten. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, wurden wir zum Nachtessen gerufen. Jeden Tag kochte eine Köchin vom Arenenberg für uns. Nach dem Essen wurden wir durch die Leiter informiert, wie der Abend noch ablaufen wird. Die Leiter waren dabei Mitarbeitende des Kantons Thurgau.

Am ersten Abend spielten wir das Spiel «Stadt-Land-Fluss». Wir wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt, um die anderen Lagerteilnehmenden besser kennenzulernen. Es war sehr speziell, da wir mit unbekannten Teilnehmenden Wörter suchten. Aber wir gewöhnten uns schnell an die fremden Gesichter und es wurde eine sehr spannende Spielrunde. Am Ende erhielt die Gewinnergruppe Süssigkeiten. Nach dem Abendprogramm begaben wir uns auf die Zimmer. Ich kannte einige meiner Zimmergenossinnen noch nicht, was auch eine sehr besondere Situation war. Zum Glück hatten wir rasch einen guten Draht zueinander

Ohne Smartphone im Regen Am zweiten Lagertag fand unser Arbeitseinsatz statt. Vor dem Frühstück mussten wir unser Smartphone für den ganzen Tag abgeben. Danach wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt. Beide Gruppen hatten die Aufgabe, einen Wanderweg zu bauen. Die eine Gruppe blieb dabei im Dorf. Die andere, zu der auch ich gehörte, ging hinauf auf den Berg. Ein kleiner Bus brachte uns hoch. Oben angekommen begleitete uns ein Gemeindearbeiter bei unserer Aufgabe. Am Rand des Weges befestigten wir Baumstämme und füllten sie mit Erde, damit die Wanderer zukünftig darüber laufen können. Die Mittagepause verbrachten wir auf dem Berg, während die andere Gruppe im Lagerhaus ihr Mittagessen einnahm. Leider regnete es den ganzen Tag, was unangenehm war. Auf dem Berg war es sehr kalt und ich bemerkte, dass ich zu wenige warme Sachen angezogen hatte. Dadurch fiel es mir schwer, die Motivation aufrechtzuerhalten.

Nach dem Einsatz wurden wir wieder mit dem Bus heruntergefahren und waren alle sehr froh, als wir im warmen und trockenen Lagerhaus ankamen. Der Gemeindearbeiter schenkte uns als Dankeschön einen Originallebkuchen aus Boltigen, der übrigens sehr lecker war. Den Abend konnten wir selber gestalten, wobei sich ein grosser Teil der Lernenden entschied, den Film «Everest» zu schauen.

Im Zeichen der Gesundheit
Am dritten Lagertag reisten Referenten aus Frauenfeld nach Boltigen. Diese erzählten uns einiges über die Gesundheit und ihre Einflussfaktoren. Wir mussten zwar viel zuhören, konnten aber auch viel lernen und profitieren. So erfuhren wir beispielsweise, dass äussere und innere Faktoren wie das Wetter oder die Liebe unsere Gesundheit beeinflussen. Am Nachmittag wurden wir wieder in Gruppen eingeteilt und bereiteten eine Präsentation zu einem bestimmten Thema wie Sucht oder Budget vor. Der Abend stand uns wiederum zur freien Verfügung. Meine Freunde und ich durften im Nebenraum erneut einen Film schauen.

Sensorium für die fünf Sinne
Am Morgen des zweitletzten Lagertages wurden wir mit dem Car ins Sensorium gefahren. Die Carfahrt war für mich sehr unangenehm, da mir auf der Hin- und Rückfahrt schlecht wurde. Was genau das Sensorium ist, erfuhren wir am Eingang: An verschiedenen Posten konnten wir unsere fünf Sinne ausprobieren. Dabei wurden wir von einem Mitarbeiter begleitet, der uns erklärte, wie wir die Gegenstände benutzen konnten. Das Mittagessen nahmen wir dann in einem Restaurant ein. Am Abend wurde uns eine Diashow von Aufnahmen gezeigt, die im Lager entstanden waren. Teilweise wurden lustige Bilder aufgenommen und wir hatten viel zu lachen. Nach der Diashow spielten wir nochmals eine Spielkombination, bei der sich die Mädchen gegen die Jungs messen konnten. Das Ganze war sehr unterhaltsam. Wir Mädchen verloren am Schluss leider sehr knapp. Der letzte gemeinsame Abend wurde mit einer feinen Bowle abgerundet.

Mit Schlafmangel zurück nach Hause
Schnell war die Woche vorüber und es ging ans Packen. Da wir die ganze Woche nicht viel geschlafen hatten, waren wir entsprechend müde. Den ganzen Vormittag über putzten wir das Lagerhaus. Da wir früher als geplant fertig waren, durften wir noch in einem Restaurant etwas trinken gehen. Schon bald sassen wir wieder im Zug nach Hause. Ich denke, dass alle mit gemischten Gefühlen heimfuhren. Wir waren sehr erschöpft und freuten uns auf unsere Familien. Aber es war auch sehr schade, dass die Woche vorüber war und wir die anderen Lernenden lange nicht mehr sehen werden.

Mein persönliches Fazit
Als ich erfahren hatte, dass in unseren Ferien ein Lager stattfindet, war ich erst unsicher. Denn einerseits wollte ich gerne meine Ferien zu Hause geniessen, andererseits freute ich mich auf neue Erlebnisse. Nach der Lagerwoche war ich positiv überrascht, denn ich hätte nie erwartet, dass es mir so gut gefallen wird. Am positivsten in Erinnerung geblieben sind mir die neuen Lernenden, die ich kennengelernt habe. Wir hatten jeden Abend viel zu lachen und dies genoss ich sehr. Das einzig Negative war das schlechte Wetter während unseres Arbeitseinsatzes. Und ich finde es sehr schade, dass es im 2.Lehrjahr keinen Anlass gibt, bei dem wir uns alle nochmals wiedersehen