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"Tschick und Maik"

Passen Buch und Film zusammen?

Passen Buch und Film zusammen? Dieser Frage gingen wir im Deutschunterricht am Beispiel des Buches «Tschick» von Wolfgang Herrndorf nach. Zuerst lasen wir mit den Lernenden das Buch, später schauten wir uns die verfilmte Version im Cinema Luna in Frauenfeld an.


Claudia Engeler, Lehrperson Deutsch und Englisch

Nach der Lektüre des Buches «Tschick» im Deutschunterricht stellten wir uns die Frage, wie der Stoff wohl filmisch umgesetzt worden war. Hatte der Regisseur die gleichen Bilder im Kopf wie wir Leserinnen und Leser? Ganz besonders interessierte uns, wie Herrndorfs herrlich witzige und so gar nicht jugendliche Sprache im Film ihren Ausdruck findet. Ob sie dort genauso erfunden, aber glaubwürdig klingt? Wir wollten es wissen.

So trafen wir uns mit den Klassen KE15f und KE15g am 22.Dezember 2016 im Cinema Luna in Frauenfeld – zur Sondervorführung für die Lernenden. Wohl war Frauenfeld nicht so weit weg wie die Walachei, in der der Film spielt, aber der Kinobesuch am Donnerstagnachmittag stellte für die Lernenden doch eine willkommene Abwechslung dar.

99 Prozent schlechte Menschen
Die Geschichte: Die zwei Teenager Tschick und Maik sind beides Aussenseiter. In einem gestohlenen Lada machen sie sich auf, um Tschicks Verwandte in der Walachei zu besuchen. Auf ihrem Trip lernen sie ganz unterschiedliche Menschen kennen. In Maiks Worten: «Und vielleicht stimmte das ja auch, und der Mensch war zu 99 Prozent schlecht. Das Seltsame war, dass Tschick und ich auf unserer Reise fast ausschliesslich dem einen Prozent begegneten, das nicht schlecht war». Unterwegs werden sie mit neuen Situationen konfrontiert und gehen daraus als gereifte junge Menschen hervor, die sich in Freundschaft miteinander verbunden fühlen.

Verschiedene Bilder, dieselbe Sprache
Unser Fazit nach dem Kinobesuch: Die zwei Ausreisser Tschick und Maik sahen natürlich ganz anders aus, als wir sie uns vorgestellt hatten. Ein paar Szenen wurden neugestaltet, andere dafür weggelassen. Trotzdem sprachen die meisten Lernenden von einem recht guten Film. Insbesondere auch, weil der Regisseur Maik als Erzähler einsetzte, der mit seiner Stimme aus dem Off Herrndorfs typische Sprache aufnahm.

Wie weiter? In den nächsten Deutschstunden werden wir in einer Analyse detailliert herausarbeiten, inwieweit Lesen «Kino im Kopf» ist. Darauf freuen wir uns nun.