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"Dialog zwischen Anrede und Gruss"

Angleika Ramer besucht das BZWW

Angelika Ramer ist ehemalige Journalistin, Autorin und Expertin für moderne Korrespondenz. In einer Weiterbildung für die Lehrpersonen Deutsch und Information, Administration und Kommunikation (IKA) gab sie hilfreiche Anregungen und Tipps für eine adressatengerechte Sprache.


Gianni Fasoli, Lehrperson Deutsch und Französisch
Claudia Engeler, Lehrperson Deutsch und Englisch

30. November 2016: Wir acht Deutsch- und IKA-Lehrpersonen treffen uns im Gruppenraum E114 im BZWW. Hier begegnen wir unserer Kursleiterin, Angelika Ramer. Und schnell wird klar: Heute gibt es kein PowerPoint-unterstütztes Einführungsreferat mit anschliessender Gruppenarbeit, deren Ergebnisse dann im Plenum vorgestellt werden. Im Gegenteil: Ein reger Austausch über die vielen Facetten der schriftlichen Kommunikation erwartet uns.

In sieben Schritten zu einer spannenden Geschichte
Ganz unter dem Motto «Steht Kommunikation drauf, ist Kommunikation drin» sinnieren wir mit Angelika Ramer über den «Dialog zwischen Anrede und Gruss». So beschäftigten wir uns zuerst mit der Textdramaturgie oder den sieben Schritten, mit denen den Menschen eine spannende Geschichte erzählt werden kann. Und wir beantworten die Frage, was Korrespondenz zum Genuss machen kann.

Viele allgemeine Tipps wie zum Beispiel «Information vor Appell» besprechen wir anhand von Beispielen aus dem Alltag. Und wir räumen mit Vorurteilen auf: Entgegen der weit verbreiteten Meinung, Korrespondenzregeln müssten dogmatisch eingehalten werden, plädiert Angelika Ramer nämlich für adressatengerechte Flexibilität. Sie empfiehlt, die Adressaten in erster Linie auf der Gefühlsebene anzusprechen. Zudem regt sie an, sich im Reich der sinnlichen Verben zu bedienen, statt mit Floskeln zu arbeiten. Dabei haben jedoch traditionelle Wendungen verknüpft mit neuen Elementen durchaus ihre Berechtigung.

Jeder Text hat einen Auftrag
Ein weiterer wichtiger Grundsatz ist «Mensch vor Inhalt». Als Beispiel führt sie die ungewohnte Kombination «Guten Morgen, sehr geehrte…» an. Zudem hat jedes Wort einen Auftrag. Jeder Text soll zu einem Ja- oder Aha-Erlebnis führen, denn oft sind Texte unvollständig oder unklar.

Im zweiten Teil des Kurses formulieren wir in Partnerarbeit selber Schriftstücke, die nach den oben aufgeführten Kriterien kritisch untersucht werden. Dabei stellen wir fest, wie schwierig es ist, adressatengerecht sowie kraftvoll und lebendig zu sc

Spannender Kurs, angenehme Kursleiterin
Angelika Ramers Ausführungen waren spannend und lehrreich und halfen uns dabei, unseren Sprachgebrauch beim Verfassen von Mails und anderen Texten zu hinterfragen. Dazu beigetragen hat neben der Fachkompetenz der Kursleiterin auch ihre angenehme, unaufgeregte, aber pointierte, zuweilen metaphorische Ausdrucksweise und ihr Gespür für die Feinheiten der Sprache