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Ein Blick zurück

Hannes Jeggli blickt im Interview auf eine bewegte Zeit zurück.

37 Jahre: So lange ist Hannes Jeggli am BZWW tätig gewesen. Angefangen als Sportlehrperson hat er zuletzt als Prorektor und Prüfungsleiter das BZWW massgeblich geprägt. Im Interview blickt er zurück auf eine bewegte Zeit.


Roger Peter, Prorektor und Leiter Weiterbildung

Hannes, kannst du dich an deinen ersten Schultag erinnern?
Nur noch dunkel…das war irgendwann Mitte August 1981, also vor ziemlich genau 37 Jahren. Ich kam als Lehrbeauftragter für Sport an die Zentrale Kaufmännische Berufsschule. Scheinbar ist am ersten Tag nichts Aufsehenerregendes passiert (lacht).

Wie haben dich 37 Jahre als Lehrperson am BZWW geprägt?
Ich habe die intensive Entwicklung dieser Schule fast von ihren Anfängen her erlebt und mich immer als Teil des BZWW gefühlt. Die Freiheiten bezüglich Unterricht, die ich zu Beginn meiner Karriere – insbesondere als Sportlehrperson – genossen habe, wurden später ziemlich eingeschränkt. Es wurde im Laufe der Zeit deutlich mehr strukturiert, aber auch reguliert. Für mich war es wichtig, diese Prozesse mitzugestalten, weshalb ich auch Führungsverantwortung übernommen habe.

Fünf Entwicklungen/Erlebnisse /Erfahrungen, die ein besonderes Gewicht für dich haben?
1. Toll, dass der Sport als Lernfeld über all die Jahre ein wichtiger Bestandteil der Grundbildung geblieben ist.
2. Schön, dass ich in den 37 Jahren so viel Kameradschaft und Freundschaft erleben durfte. Ich werde den täglichen Umgang mit meinen Kolleginnen und Kollegen, die mir ans Herz gewachsen sind, vermissen.
3. Herausfordernd, wie kurz die Zyklen für Neuentwicklungen im Bildungswesen mittlerweile geworden sind. Die Zeit zu konsolidieren, fehlt in vielen Fällen.
4. Bereichernd, was ich im Umgang mit den Lernenden erleben durfte. Es freut mich immer wieder, wie viele Ehemalige mich auch nach vielen Jahren noch kennen und grüssen oder auf mich zukommen.
5. Bewegend, welche Schicksale ich in der Zeit erleben durfte und musste. Ich nahm an Hochzeiten teil, musste aber auch Kolleginnen und Kollegen auf ihrem letzten Weg begleiten.

Hat deine Tätigkeit in der Schulleitung dein Bild von der Schule verändert?
Der Fokus hat sich natürlich verschoben. Als Lehrperson war ich in erster Linie auf meinen Unterricht und die Lernenden sowie die Zusammenarbeit im Kollegium konzentriert. In der Schulleitung habe ich das erste Mal wirklich gesehen, was alles dazugehört, um eine Institution dieser Grösse zu führen. Es wurde mir richtig bewusst, dass ein Schulbetrieb einem Dienstleistungsunternehmen viel ähnlicher ist, als es im ersten Augenblick den Anschein erweckt.

Der Umgang mit den verschiedenen Anspruchsgruppen (Lernende, Lehrpersonen, Lehrbetriebe, Behörden, Lieferanten u. a.) erwies sich als herausfordernd, aber auch spannend. Das Ganze hat immer etwas von einer Gratwanderung. Oder wie es Robert Bosch so schön formulierte: «Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.» Ich habe meine Rolle in der Schulleitung immer als die des Vermittlers gesehen, der alle Interessen unter einen Hut zu bringen versucht.

Was hast du an deinen ersten Tagen als Jungpensionär besonders genossen, das dir in deiner beruflich aktiven Zeit gefehlt hat?
In meiner ganzen Karriere – insbesondere in der Schulleitung – habe ich Probleme und kritische Situationen so ernst genommen, dass sie mich über den Arbeitstag hinausbegleitet und manchmal stark belastet haben. Es lässt sich aber kein Problem alleine dadurch lösen, dass man es permanent mit sich herumträgt. Die Lockerheit, mit der ich heute viele Dinge sehe, hätte mir gelegentlich sehr gutgetan.