Welche Anschluss- und Studienmöglichkeiten gibt es nach der Lehre oder nach der Berufsmaturität? Diese Frage beantwortete der zweite Studieninfotag am Bildungszentrum für Wirtschaft in Weinfelden. Die Lernenden der Abschlussklassen des BZWW zeigten grosses Interesse an der Veranstaltung, an der verschiedene Hochschulen und Institute ihre Ausbildungsgänge präsentierten. 

Drei Jahre lang mussten die Lernenden Covid bedingt auf die zweite Ausgabe des Studieninfotages warten. «Hunger nach mehr?» So lautete das Motto auf dem Werbeplakat für den Studieninfotag am Bildungszentrum für Wirtschaft in Weinfelden vom 16. November 2022. Die Antwort darauf wird gleich selbst gegeben. Eine Hand hält den Betrachtenden das traditionelle «Studentenfutter» entgegen. Und üppiges Studentenfutter war es wahrlich, was die Lernenden der Berufsmaturität, der Abschlussklassen in der Grundbildung und weitere Interessierte an dieser von Lehrpersonen und Schulleitungsmitgliedern des BZWW aufwändig organisierten Infoveranstaltung erwartete. 

           

In einer ersten Phase durften sich die zukünftigen Studentinnen und Studenten auf einem «Marktplatz» mit verschiedenen Ständen tummeln, an denen sie Informationsmaterial namhafter Bildungsinstitute bekamen. Ebenso wurde die Gelegenheit rege genutzt, sich mit den Vertreterinnen und Vertretern der anwesenden Schulen mündlich auszutauschen. Dementsprechend gross war der Andrang während dieser Stunde. Infoflyer, Studienbroschüren, Werbeschokolade und -kugelschreiber tauschten die Besitzer und der Lernpegel im Foyer des BZWW bestätigte das Interesse auf beiden Seiten. Der Vertreter der Schweizer Armee betonte, das direkte Gespräch sei viel effektiver als eine unpersönliche Recherche im Internet. Sie würden im Speziellen auch die Frauen ansprechen. Eine Vertreterin der ZAHW zeigte sich erfreut über die «wirklich äusserst interessierten Studies». Vor dem Stand der PHTG bildete sich gar zeitweise eine Schlange. Ob es so viele Anwärter für die Passerelle gibt? Schön auch, dass die Bezugspersonen an den Ständen teilweise Studentinnen und Studenten waren, die schnell den Kontakt zu den Lernenden herstellten. 

In einer zweiten Phase wurden über ein Dutzend Referate zu den verschiedensten Ausbildungen und Studiengängen angeboten. Gehalten wurden sie von Vertretern der Thurgauisch-Schaffhauserischen Maturitätsschule für Erwachsene (TSME), der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW), der Ostschweizer Fachhochschule (OST), der Schweizer Armee, der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG), der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) und der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK).

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durften während der informativen Vorträge in die unterschiedlichsten Fachrichtungen und Berufe eintauchen. 
Die ZHAW präsentierte beispielsweise ihre Bachelorstudiengänge für Gesundheitsberufe mittels kurzer Filmbeiträge und persönlichen Inputs des Dozenten Albrecht Konrad (Institut für Ergotherapie) und einer Studentin.

Beim zweiten besuchten Vortrag brachte J.R. Seitz von der ZHAW Scool of Management and Law) über 30 Lernenden den Ausbildungsverlauf in Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsrecht, Betriebsökonomie und International Management anschaulich näher und referierte auch über die Möglichkeit eines Auslandssemesters. Ebenso betonte sie, das Studium sei überschaubarer und «familiärer» als an der Uni.

Wie viele zukünftige Hebammen, Wirtschaftsinformatiker, Raumplaner, Physiotherapeuten, Lehrpersonen, Betriebsökonomen usw. werden wohl aus den jetzigen Lernenden des BZWW hervorgehen und den Thurgau bereichern? 

Am Ende des Abends waren viele zufriedene Gesichter unter den jungen Erwachsenen zu sehen. Die grosse Arbeit der Organisatoren, welche alle genannten Hochschulen und Institute nach Weinfelden eingeladen haben, um den Lernenden des BZWW vor Ort einen Einblick in verschiedenste Studienrichtungen und Zukunftsmöglichkeiten zu gewähren, hat sich gelohnt. Und der Studieninfotag 2023 ist bereits in Planung.
Autor: Gianni Fasoli

 

Die Berufsmaturität nach der Lehre (BM2) erweitert die Allgemeinbildung und ist die Vorstufe für ein Studium. Am Bildungszentrum für Wirtschaft in Weinfelden erlangen diese Lernenden nach einem Jahr (Vollzeit) oder nach zwei Jahren (Teilzeit) die Berufsmatur in den BM Ausrichtungen Wirtschaft und Dienstleistungen (Typ Wirtschaft oder Typ Dienstleistungen), Gesundheit und Soziales sowie Gestaltung und Kunst. Zwei Lernende der BM2 berichten über ihren Besuch am Studieninfotag.
Gadalla, Sharif, 20    Welche Ausbildung absolvieren Sie am BZWW?  Zurzeit absolviere ich die Berufsmatura in Richtung Dienstleistung in Weinfelden am BZWW.  Welche Ihrer Erwartungen sind am Studieninfotag 2022 erfüllt worden?  Die verschiedenen Studiengänge, die ich als interessant empfand, wurden mir von den Dozenten nähergebracht und sie haben mir das breite Spektrum der Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt. Ich hatte die Chance, mich über die detaillierten Abläufe der Studiengänge zu informieren, damit ich meine berufliche Zukunft bestmöglich gestalten kann. Was hat Ihnen besonders gefallen? Besonders hat mir hat die Interaktion mit den Studierenden aus den jeweiligen Hochschulen gefallen, da man Fragen stellen konnte, die sie realitätsnah beantworteten. Die Studierenden haben uns an den Informationsständen persönliche Tipps auf den Weg gegeben, die wir im Studium ebenfalls anwenden können. Die Vorträge z.B. über den BSc in Wirtschaftsinformatik und Bsc in Management and LAW waren höchst interessant, aufgrund der vielfältigen Module kombiniert mit dem Auslandsaufenthalt. Inwiefern war der Besuch dieser Veranstaltung für die Wahl Ihrer Studienrichtung hilfreich? Die Infoveranstaltung hat mir neue Wege aufgezeigt, an die ich nicht gedacht habe. Es wurden mir viele neue Perspektiven eröffnet, die es mir leichter machen, einen konkreten Studiengang zu wählen. Ich bin dem BZWW dankbar, dass sie uns diese Möglichkeit zur Verfügung gestellt haben.
Schreiber, Lena, 20 Jahre   Welche Ausbildung absolvieren Sie am BZWW?  BM2 für Gestaltung und Kunst    Welche Ihrer Erwartungen sind am Studieninfotag 2022 erfüllt worden? Auf jeden Fall die einzelnen Vorträgen der Fachhochschulen. Die von mir besuchten Vorträge waren alle sehr informativ und haben alle meine Fragen zu den Studienrichtungen beantwortet. Was hat Ihnen besonders gefallen? Mir haben die Infostände sehr gut gefallen, wo man mit den Personen der verschiedenen Fachhochschulen sprechen konnte. Aber auch die Informationsflyer der Schulen haben mich ein paar Schritte weitergebracht. Inwiefern war der Besuch dieser Veranstaltung für die Wahl Ihrer Studienrichtung hilfreich? Mir persönlich hat sie vor allem geholfen, Studienrichtungen auszuschliessen, welche nicht infrage kommen würden. Aber auch andere in Betracht zu ziehen, die bis anhin nicht auf meinem Radar waren. Ich kann auf jeden Fall empfehlen, den Studieninfotag zu besuchen. Denn es kann einem einen neuen Blickwinkel auf seinen zukünftigen Studienweg verschaffen.

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